Die Maigesellschaft „Maienlust 1922“ Oberzier e. V. feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum ist angelegt an das letzte bekannte Maikönigspaar aus dem Jahr 1922, Johann Abels und Katharina Drehsen.
Eine Maigesellschaft soll kurz gesagt der Jugend Freude bringen. Dieser uralte Brauch, der in Oberzier schon seit undenklicher Zeit verankert ist, wurde in früheren Jahren aufgenommen, da es zu dieser Zeit wenig Gelegenheiten gab, Bekanntschaften zu knüpfen. Die seinerzeitigen Unternehmungen wurden meist im Ort oder in Nachbarorten aufgrund der damaligen Gegebenheiten durchgeführt. Irgendwann entschlossen sich einige Junggesellen des Dorfes, im Monat Mai ein Fest (Kirmes) zu veranstalten und die einheimischen, unverheirateten Frauen zu „versteigern“. Dies ist aber nicht im Sinne des Wortes zu verstehen. Vielmehr bieten die unverheirateten Dorfjungen einen gewissen Betrag für „ihre Maibraut“ und zeigen damit, wieviel ihnen diese junge Frau wert ist. Sinn einer Versteigerung war es also, eine „Maibraut“ zu ersteigern, um diese beim kommenden Maifest auszuführen. Die Maiversteigerungen fanden bis zum Jahr 1995 meist am Abend des 30. April bis in die Nacht zum 1. Mai statt. Sämtliche weibliche Personen wurden bei der Versteigerung von der Veranstaltung ausgeschlossen, was auch heute noch der Fall ist. An den Häusern der „Maibräute“ wurden Maisträuße von den jeweiligen Dorfjungen aufgehangen. Es ist altbekannt, dass bei der Durchführung dieses Maibrauchtums viel Freude aufkommen kann.
Am 1. Mai wurden sodann oft Sensenblätter unter eine Pferdekarre genagelt, so dass die Spitzen der Blätter ein wenig in die Karrenspeichen hineinragten. Mit dieser Karre zogen die Burschen in Oberzier durch die Straßen. Mit von der Partie waren auch noch schwere Eisen und Feldwalzen der Bauern. Es war meistens so laut, dass niemand schlafen konnte. Später wurde jedoch einiges entschärft und so trug man zum Beispiel Gartentörchen aus dem Oberdorf ins Unterdorf und umgekehrt. Am 1. Mai musste dann so manch einer sein Gartentörchen suchen und wieder heimtragen.
Heute ist es meist so, dass zunächst am Abend des 30. April der Dorfmaibaum von der gesamten Maigesellschaft geschmückt und am Dorfplatz aufgesetzt wird. Danach teilt sich die Maigesellschaft in der Nacht zum 1. Mai meist in Gruppen auf, wobei einige durch die Straßen von Oberzier ziehen um Maibäume aufzusetzen bzw. Maiherzen und Maibilder aufzuhängen und dabei die Maipaare auszurufen. Andere wiederum bewachen den Dorfmai auf dem Dorfplatz.
In den Anfangsjahren der Maigesellschaft war ein loses Zusammenrücken der Dorfjugend festzustellen. Jemand kam auf die Idee, eine Satzung aufzustellen und eine Mitgliedschaft einzuführen, insbesondere um einen Verein unter den Dorfjungen zu führen, wobei durch die Satzung weibliche Personen von vorneherein ausgeschlossen wurden. Es sollte ein Verein sein, in dem die Dorfjungen das Geschehen ums Maifest bestimmen und den gesamten Ablauf organisieren. Ein Name war schnell gefunden:
MAIGESELLSCHAFT „MAIENLUST“ OBERZIER. Das Gründungsjahr 1922 sowie das „e.V.“, sprich eingetragener Verein sind erst später hinzugefügt worden.
Nach der Gründung der Maigesellschaft ging alles nach der erlassenen Satzung zu. Leider ist diese nach kurzer Zeit verloren gegangen, was dazu führte, dass 1933 eine neue Satzung erstellt wurde. In dieser Satzung stand zum Beispiel geschrieben, dass jedes Mitglied der Maigesellschaft seine Maibraut in der Woche zweimal besuchen musste. Einmal in der Woche und sonntags mit einer entsprechenden „Ausführung“ zu einem Spaziergang oder zu einem Tanz in der Nachbarortschaft. Wer dem nicht nachkam, musste Strafe zahlen, worüber die Dorf-, Feld und Waldremmel (Kontrolleure) wachten. Diese Ämter konnten bei der Maiversteigerung gegen Höchstgebot erworben werden, sodass jeder der unverheirateten Dorfjungen die Möglichkeit hatte, ein solches Amt zu bekleiden. Diese machte so manche Maiversteigerung auch extrem spannend. Das Maifest wurde seinerzeit meistens am Ende des Monats gefeiert. Damit hatten die Paare Gelegenheit, sich ab der Maiversteigerung bis zum Maifest näher kennenzulernen. Nicht selten entstanden durch diese „Maipaare“ Ehen im Ort. Die Tradition der Maiversteigerung wird auch bis heute noch so fortgeführt, sodass die unverheirateten Männer die unverheirateten Frauen weiterhin ersteigern können. Da es sehr viele unverheiratete Dorfmädchen bzw. Frauen gibt, werden meist nur die versteigert, bei denen bekannt ist, dass diese ersteigert werden bzw. einen Freund haben. Alle anderen nicht versteigerten Frauen kommen sprichwörtlich in einen „Sack“ und zum Schluss der Versteigerung wird vor der Maikönigswürde der Sack versteigert. Sollte somit im Nachhinein nach der Versteigerung noch jemand eine Maifrau ersteigern wollen, kann dies nur über die Person erfolgen, welche den Sack ersteigert hat. Nach wie vor werden auch heute noch drei Ämter des sog. Mairemmel versteigert, welche insbesondere überwachen, dass nur durch die Ersteigerer der unverheirateten Dorfmädchen bzw. Dorffrauen Maibäume, Maiherzen oder Maibilder bei diesen aufgehangen werden. Sollte durch eine Person ein Maibaum gesetzt oder ein Maiherz oder Maibild aufgehangen werden, welche die Frau nicht ersteigert hat, ist der Mairemmel dazu berechtigt, eine Strafe zu kassieren und den Maibaum, das Maiherz oder das Maibild vom Haus zu entfernen. In diesem Zusammenhang kann die Frau natürlich auch von dem Ersteigerer zu einem beliebigen Preis an eine andere Person verkauft werden. In gleicher Weise ist der Mairemmel auf Veranstaltungen im Dorf berechtigt, eine Strafe zu kassieren, falls eine Maibraut durch eine Person ausgeführt wird, welche die Maibraut nicht ersteigert hat. Durch diese Tradition ist es bei so mancher Versteigerung schon dazu gekommen, dass ein „Auswärtiger“ höhere Summen für seine Maibraut zahlen musste, da man sich im Monat Mai ungern mit den Mairemmeln anlegen möchte. Genauso ist es den Mitgliedern unserer Maigesellschaft umgekehrt in anderen Dörfern passiert, auch dort höhere Summen für seine Maibraut zu bezahlen. Insbesondere wenn im Vorhinein bekannt war, dass jemand Maikönig wird und in einem Nachbarort seine Maikönigin ersteigern musste, ist es zu Höchstgeboten gekommen, worüber sich die jeweilige Kasse der jeweiligen Maigesellschaft immer sehr gefreut hat.
Am Tag des Maifestes wurde auch damals schon der gesamte Ort durch die Maigesellschaft geschmückt. Man verwendete viel Tannengrün, Papier, Girlanden und Fahnen. Die grün-weißen Fahnen, welche es auch heute noch gibt, wurden seinerzeit durch die Maigesellschaft selbst mit grün-weißer Pappe „gebastelt“, was sehr viel Arbeit im Vorfeld mit sich brachte. In den 90er Jahren ist die Maigesellschaft aufgrund der vielen Arbeitsstunden dann dahin übergegangen, fertige Plastik-Fahnen in grün weiß zu kaufen und diese aufzuhängen.
In den Anfangsjahren der Maigesellschaft bestand diese aus nur wenigen Mitgliedern (meist nur ca. 5 Personen), welche das Maifest an einem Samstag-Abend im Monat Mai durchführten. An diesem Samstag-Abend wurde der Maikönig von der Maigesellschaft und einer Musikkapelle an seinem Haus abgeholt und mit seiner Maikönigin zum Saal geleitet, wo die Bühne herrlich geschmückt war. Zu dem Umzug, zu dem die Burschen zu erscheinen hatten, wurde seitens der Bevölkerung bereits in den Anfangsjahren viel Anteilnahme und Sympathie entgegengebracht. Die Veranstaltungen an sich fanden so gut wie immer in der Dorfkneipe, dem späteren Saal „Müthrath“ statt. Die gesamte Dekoration des Saales, insbesondere auch der Bühne, übernahm die Maigesellschaft. Die Bewirtung übernahm der Wirt, welcher die Getränke auf eigene Rechnung verkaufen durfte. Die Maigesellschaft hat seit diesem Zeitpunkt lediglich mit den Einnahmen aus dem Eintrittsgeld und der zuvor stattgefundenen Maiversteigerung die angefallenen Kosten für Dekoration, Musikkappelen etc. bezahlt. Wenn das Maifest gut besucht war, gab es vom Festwirt meist einen Obolus zur Deckung der Kosten. So konnte das Maifest meist kostenneutral durchgeführt werden. Durch die spätere Gestaltung von Plakaten und Aufnahme von Sponsoren konnten weitere Spendengelder generiert werden, um trotz der steigenden Kosten das Maifest immer noch durchführen zu können.
Nach dem Maifest wurden sodann die Kosten für das Maifest im kommenden Jahr kalkuliert und dieser Betrag zur Seite gelegt, damit das nächste Maifest bereits kostentechnisch gesichert war. Der darüber hinausgehende Betrag wurde verwendet, um unter den Mitgliedern der Maigesellschaft eine gemeinsame Tour durchzuführen, was auch seinerzeit zu sehr viel Freude geführt hat.
In Oberzier nahmen die Maifeste in jedem Jahr ihren Lauf. Mal waren sie gut, mal schlechter besucht. Im Vordergrund von jedem Fest sollte seit jeher die durch die Maigesellschaft entstandene Gemeinschaft und die Freude an den Festen stehen. Hierdurch rückten viele Dorfjungen im Monat Mai zusammen und lernten sich besser kennen, wodurch einige Freundschaften entstanden sind. Des weiteren lernte man bereits im frühen jugendlichen Alter, Verantwortung für übernommene Aufgaben zu übernehmen. Auf das Ergebnis konnte man am Ende des Festes sehr stolz sein.
In Oberzier fand sich glücklicherweise im Vergleich zu anderen Ortschaften immer jemand, der bereit war, die Würde aber auch damit verbunden die Pflichten eines Maikönigs zu übernehmen. Hierauf kann jede Generation der Maigesellschaft seit Beginn sehr stolz sein.
Zur Übernahme der Maikönigswürde kann folgendes gesagt werden: Nach der Versteigerung der Maikönigswürde ziehen alle Personen (egal ob Mitglied der Maigesellschaft oder nicht), welche bei der Versteigerung anwesend sind, zum neuen König, um den Abend dort bei Essen, Getränken und guter Laune noch weiter bis in die frühen Morgenstunden zu genießen. Sodann folgt zwischen der Maiversteigerung und der Mainacht eine Krönungsmesse in der katholischen Kirche in Oberzier, welche ähnlich einer Hochzeit abläuft. In dieser Messe sitzen das alte Königspaar und das neue Königspaar am Altar und stehen im Mittelpunkt der Messe. Während der Messe wird sodann durch den Pastor der neuen Maikönigin die Krone aufgesetzt und dem Maikönig die Kette umgehangen. In allen Jahren seit dem Jahr 1985 wurde auf diese Tradtion und dem Segen durch den Pastor sehr viel Wert gelegt und auch heute noch sind wir sehr stolz, dass sich dies in Zusammenarbeit mit der Kirche verwirklichen lässt. Sodann folgt die Mainacht, in der die gesamte Maigesellschaft nach dem Aufstellen des Dorfmaibaumes um Punkt 24.00 Uhr zum Maikönig zieht und dort den Königsbaum aufsetzt. Anschließend gibt es dort ein paar Snacks und kühle Getränke. Im Monat Mai steht natürlich der Maikönig ebenfalls im Mittelpunkt der Maigesellschaft und geht mit seiner Maikönigin in jedem auswärtigen Maizug an 1. Stelle als Aushängeschild der Gesellschaft. Das Maikönigspaar wird meist von zwei Adjudanten begleitet, welche links und rechts neben dem Maikönig und der Maikönigin gehen. Im eigenen Maizug wird der Maikönig hinter der Maigesellschaft in einer Kutsche als Highlight des Maizuges gefahren. An den Maifestabenden steht das Maikönigspaar natürlich im Mittelpunkt der Maigesellschaft und sitzt mittig auf der prächtig geschmückten Bühne im Festzelt, früher im Saal. Meist findet nunmehr am Sonntag Abend der klassische Königsball statt, an dem der Maikönig nebst seinem Gefolge zum Maizelt geleitet wird. Dort muss das Maikönigspaar zunächst den Königstanz ähnlich einem Hochzeitstanz alleine absolvieren, bevor beim nächsten Lied alle Mitglieder der Maigesellschaft mit ihren Frauen gemeinsam mit dem Königspaar tanzen. Sobald dies absolviert ist, kann das Maikönigspaar den Abschluss des Maifestes genießen und gemeinsam mit allen Gästen und Mitgliedern der Maigesellschaft feiern. Das Gefolge des Maikönigspaares ist an diesem Abend vom Maikönigspaar eingeladen, sodass sämtliche Eintrittsgelder und Getränke vom Maikönigspaar finanziert werden.
1948 stand das geplante Maifest am letzten Sonntag des Monats Mai kurz vor der Absage. Grund dafür war das Dekanatsfest auf dem alten Fussballplatz in Niederzier. Andere Veranstaltungen an diesem Tage waren in der Umgebung von kirchlicher Seite aus untersagt. Heute wäre so etwas unvorstellbar, aber zur damaligen Zeit nicht ungewöhnlich. Die Bemühungen um eine Genehmigung gingen damals zuerst über den Bürgermeister Steffens bis anschließend hin zur englischen Kommandatur in Düren. Der damalige Pfarrer Müller willigte letztendlich nur unter dem Kompromiss ein, dass die Maigesellschaft samt Königspaar und Musikkapelle vormittags erst am Dekanatsfest teilnehmen. Somit konnte Nachmittags der Maizug sowie Abends der Maiball stattfinden.
Im Jahr 1979 fand erstmals eine Maienprämierung statt. Hierbei wurde der schönste Maibaum im Ort ausfindig gemacht und das Mitglied auf dem Maifest entsprechend geehrt.
Im Jahr 1980 folgte in Verbindung mit einer erstmals stattfindenden Maidisco ein Rock´n Roll Wettbewerb.
Anfang der 80er Jahre fand der erst große Umbruch im Vorstand statt. Hier wurde der erst große Verjüngerungsprozess eingeleitet. Der gesamte Ablauf des Maifestes wurde ab dem Jahre 1983 umgestellt. So fand erstmals ein größerer Maiumzug statt, an denen vier Musikkapellen und zwei weitere Maigesellschaften sowie alle Ortsvereine teilnahmen. Erstmalig wurde der Maikönig bei diesem Umzug mit einer Kutsche gefahren.
Im Jahr 1984 feierte man das 60-jährige Bestehen der Maigesellschaft mit einem großen Jubiläumsfest. Im Mittelpunkt standen das Maikönigspaar Arnold Cremer und Marion Leisten. Anlässlich des Jubiläums erweiterte man das Maifest erstmalig um einen Tag und feierte am Samstag und Sonntag. Am Samstag-Abend wurde klassischerweise das Maikönigspaar mit einer Musikkapelle zum Saal geleitet und dort der Königsball gefeiert. Am nächsten Tag fand erstmalig an einem Sonntag-Nachmittag ein großer Umzug statt, an dem wieder einige Musikkapellen, viele befreundete Maigesellschaften und die Dorfvereine teilnahmen. Das Maikönigspaar wurde wie im Jahr zuvor in einer Kutsche als Highlight des Festumzuges gefahren. Anschließend fand ein gemütlicher Ausklang im Saal Müthrath statt.
Internes Highlight des Maifestes 1984 war die Tatsache, dass man in den Jahren zuvor davon ausgegangen ist, dass die Gesellschaft erst seit 1924 besteht und daher das 60-jährige Jubiläum gefeiert hat. Während des Maifestes wurde dem Vorstand der Maigesellschaft jedoch von einer anwesenden Frau des Ortes berichtet, dass die Maigesellschaft bereits seit 1922 besteht und diese im ersten Jahr die Maikönigin war. Aufgrund dessen wurde die Jahreszahl 1922 dem Vereinsnamen hinzugefügt und die Satzung entsprechend überarbeitet.
Ende des Jahres 1984 wurde sodann unter Mitwirkung der Maigesellschaft die Interessengemeinschaft „Oberzierer Kirmes“ gegründet, die fortan im September die Herbstkirmes ausrichtete. Neben der Maigesellschaft gehörten der Interessengemeinschaft der BC Oberzier, die KG Frohsinn sowie der Sängerbund an. Gemeinsam wurde ab diesem Zeitpunkt meist am 3. Wochenende im September eine Kirmes mit Festball im Saal Müthrath sowie einem Kirmesplatz auf dem Dorfplatz durchgeführt.
Im Jahr 1985 wurde die Maigesellschaft sodann durch den Vorstand, führend durch Arnold Cremer und Günter Cremer völlig neu organisiert. Es konnten viele weitere Mitglieder geworben werden, sodass die Mitgliederzahl von unter 10 sehr schnell auf 25 erhöht werden konnte. Des weiteren wurde eine Kleiderordnung eingeführt, welche es bis dato nicht gab. Fortan mussten alle Mitglieder der Maigesellschaft entweder mit blauer Jeans, weißem Hemd und schwarzen Schuhen oder mit schwarzem Anzug, weißem Hemd, schwarzen Schuhen, schwarzer Fliege, weißen Handschuhen und einem schwarzen Zylinder mitgehen und sich an diese Ordnung halten. Dies ist auch heute noch insbesondere bei den Maizügen, egal ob im eigenen Ort oder in einem auswärtigen Ort die maßgebende Kleiderordnung. Insbesondere die weißen Handschuhe und der Zylinder haben sich zum absoluten Markenzeichen der Maigesellschaft entwickelt, wodurch die Maigeselschaft Oberzier sich seit 1985 bereits von allen anderen Maigesellschaften absetzen konnte und einen großen Wiedererkennungswert hatte. Im Jahr 1985 wurde des weiteren erstmalig die sehr beliebte Krönungsmesse eingeführt sowie zugelassen, dass auch Frauen am Maizug teilnehmen dürfen. Hierdurch nahmen viel mehr Personen am Maizug teil und es kamen aufgrund der teilnehmenden Maifrauen viel mehr Zuschauer, um sich den Maizug anzusehen. Durch diese gravierenden Änderungen in der Ausrichtung der Maigesellschaft konnten neue Maßstäbe gesetzt werden und die Maigesellschaft ebnete ihren Weg durch wiederkehrende Traditionen und Ordnungen in die Richtung des heutigen Traditionsvereines.
Nachdem die Maigesellschaft sich immer weiter vergrößerte und immer größerer Wert auf die Einhaltung der eingeführten Ordnungen gelegt wurde, ist der Vorstand der Maigesellschaft im Jahr 1986 um das Amt des „Hauptmanns“ der Maigesellschaft erweitert worden. Dieses Amt übernahm nach der Hinzufügung Arnold Cremer, der fortan die eingeführten Ordnungen zur Entlastung des übrigen Vorstandes kontrollieren und weitere Aufgaben übernehmen sollte. Bei Veranstaltungen der Maigesellschaft, insbesondere auch bei Arbeiten wie Baumaufstellen etc., hat der Maigesellschaft im Innenverhältnis der Gesellschaft seit dieser Zeit das Wort und gibt den Ton an.
Im Jahr 1987 folgte das bis dahin größte Maifest, dass Oberzier bis dato erlebt hatte. Fast alle Maigesellschaften des Kreises Düren trafen sich in Oberzier zum 1. Kreismaifest. Die Maigesellschaft Oberzier feierte in diesem Jahr das 65-jährige Bestehen. Aus diesem Grunde fand im Saale Müthrath ein Festkommers statt. Im Rahmen dieses Festabends überreichten die ehemaligen Maikönigspaare und Vorstandsmitglieder der aktiven Maigesellschaft Oberzier als Überraschung eine kostbare und sehr schön gestaltete Standarte, welche auch heute noch von der Maigesellschaft in Festzügen und zu verschiedenen Anlässen mitgenommen wird. Aufgrund der bis dahin noch nie dagewesenen Größe des Maifestes wurde erstmalig kein Vorstand der Maigesellschaft, sondern ein Festausschuss auf der Jahreshauptversammlung gewählt. Sprachrohr und Leiter des Festausschusses war der 1986 gewählte Hauptmann Arnold Cremer. Der Festausschuss übernahm die gesamte Organisation des Maifestes. Zum Jubiläum wurde vom Festausschuss erstmalig eine Ehrennadel für alle ehemaligen Maikönigspaare und Vorstandsmitglieder sowie für alle aktiven Mitglieder der Maigesellschaft Oberzier eingeführt. Bei strahlendem Maiwetter fand am 23. Und 24. Mai 1987 das Jubiläumsfest im Festzelt „Am Weiherhof“ statt. Aufgrund der Größe der Veranstaltung war der Saal nicht ausreichend, sodass auf einer Wiese der Familie Dohr in der Straße „Am Weiherhof“ ein großes Festzelt aufgebaut wurde. Dies war zu dieser Zeit einmalig. Das Maifest begann mit einem Ständchengang und dem Abholen der ehemaligen Vorstandsmitglieder. Anschließend fand im überfüllten Festzelt der Maiball statt. Der Sonntag begann in der Pfarrkirche St. Martin mit einem Festgottesdienst. Im Festzelt fand anschließend ein Frühschoppen statt. Am Sonntagnachmittag zog sodann ein etwa 2,5 km (!) langer Festzug, an dem insgesamt über 50 Gruppen aus dem gesamten Kreis Düren sowie alle Ortsvereine teilnahmen, durch Oberzier. Nicht weniger als 15 Musikkapellen, hierunter eine sehr große Kapelle aus den Niederlanden, wurden verpflichtet, außerdem nahmen insgesamt 19 befreundete Maigesellschaften am Festzug teil. Da die Kapelle aus den Niederlanden die Maigesellschaft das gesamte Wochenende begleitete, wurden die Mitglieder der Musikkapelle bei Dorfbewohnern das gesamte Wochenende zum nächtigen und bewirten untergebracht. Strahlender Mittelpunkt war natürlich das Maikönigspaar. Dies waren im Jubiläumsjahr Günter Cremer und Beate Kurth. Nachdem am Sonntagabend die ehemaligen Maikönigspaare und das amtierende Königspaar mit Gefolge unter einem großen Feuerwerk abgeholt wurden, fand im Festzelt der Königsball statt. Das Feuerwerk wurde seitens der Maigesellschaft besorgt und an die Anwohner verteilt, welche dieses sodann auf dem Weg der Maigesellschaft vom Maikönig zum Maizelt zündeten. Am Samstag Abend konnten erstmals über 1.000 Besucher im Festzelt verzeichnet werden.
Das Maifest im Jahr 1987 hat die umliegenden Ortsteile animiert, die Maifeste größer zu feiern, was in den darauf folgenden Jahren bereits auch in anderen Ortschaften spürbar war. Auch in Oberzier wurde weiter großen Wert auf die Ausrichtung des Maifestes gelegt. Dieses fand ab 1988 wieder im Saal statt, welcher jedoch an allen Tagen aufgrund der steigenden Beliebtheit räumlich vollständig ausgereizt werden konnte.
Im Jahr 1992 feierte die Maigesellschaft ihr nächstes Jubiläum. Zum 70-jährigen Bestehen der Maigesellschaft hieß das Maikönigspaar Thomas Klein und Ruth Milz. Die Gesellschaft konnte feststellen, dass alle Veranstaltungen zu diesem kleinen Jubiläum sehr gut besucht waren. Einziger Wehrmutstropfen war der Maibaum, den einige Unbelehrbare in der Nacht vom Freitag auf den Samstag (23. Mai 1992) absägten. Wer nun dachte, dass die Maigesellschaft Oberzier an diesem Wochenende ihr Maifest ohne Maibaum feiern muss, sah sich getäuscht. Der 1. Vorsitzende und Maikönig Thomas Klein nutzte schon am frühen Samstagmorgen die guten Kontakte zur „Rheinbraun“ in Person von Erich Erben. Um ca. 12.00 Uhr wurde ein neuer Maibaum von der Rheinbraun zum Dorfplatz geliefert. Die gesamte Dorfbevölkerung half der Maigesellschaft mit dem „Plüme binden“ und beim Schmücken. Keine 12 Stunden später, nachdem der alte Dorfmai gefallen war, stellte die „Rheinbraun“ in Zusammenarbeit mit Landwirt Erich Cremer unter dem Jubel vieler anwesenden Oberzierer den neuen Maibaum auf, womit das Maifest auch gerettet war. Pünktlich vor der Veranstaltung stand der neue Baum und das Maifest konnte im bekannten Sinne weitergehen.
Im Jahr 1993 musste der Dorfmaibaum sodann eigenhändig von der Maigesellschaft gefällt werden, da er drohte auf die angrenzenden Häuser zu fallen. Aber auch in diesem Jahr wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und kurz nach dem Fällen ein neuer Baum aufgestellt, wodurch das Maifest samt Maibaum in gewohnter Weise gefeiert werden konnte.
Bei der Jahreshauptversammlung nach dem Maifest 1993 wurden zahlreiche neue Veranstaltungen in den Veranstaltungskalender der Maigesellschaft aufgenommen. Ab September 1993 wurde über einen längeren Zeitraum einmal im Monat im Dorfgemeinschaftshaus Oberzier im Keller an einem Samstag eine Jugenddisco durchgeführt, die sich großer Beliebtheit erfreute. Die Bewirtung und Beschallung übernahmen dabei Mitglieder der Maigesellschaft. Dies brachte weiteren Zusammenhalt und Freude innerhalb der Maigesellschaft, aber auch innerhalb der Dorfgemeinschaft.
Ab dem Jahre 1994 wurde der Dorfmai in Verbindung mit einem kleinen Fest aufgestellt. Hierbei wurden Grillspezialitäten und gekühlte Getränke angeboten, was die Einnahmen und damit auch die Planungssicherheit des Maifestes steigern sollte. Für das Maifestwochende wurde erstmalig eine Disco eingeführt, welche seit diesem Jahr immer am Freitag des Maifestes stattfinden sollte. Im ersten Jahr folgten ca. 400 Besucher der Einladung und tanzten zu fetziger Musik und einer hochmodernen Lichtanlage. Der Rest des Maifestes wurde in unveränderter und weiterhin beliebter Weise durchgeführt.
Beim alljährlichen beliebten Turnier des Ballspielclub 1910 Oberzier „Unser Dorf spielt Fußball“ konnte die Maigesellschaft im Sommer 1994 erstmalig den 1. Platz erreichen, nachdem man zuvor insgesamt 5-mal im Endspiel gescheitert war.
Am 23. Dezember 1994 war dann eine weitere Disco geplant. Dieses Mal fand im Saale Müthrath die erste CHRISTMAS DANCE PARTY IN OBERZIER statt. Ab 18.00 Uhr ging es los. Einlass war ab 14 Jahren möglich. Eine 30.000 Watt Lichtanlage sowie eine 7.500 Watt Musikanlage sorgten für die richtige Stimmung unter den ca. 500 Besuchern. Da auch diese Disco sehr gut bei den Gästen ankam, wurde die Veranstaltung auch in allen kommenden Jahren bis ins Jahr 2015 durchgeführt.
Der 18. April 1995 kann getrost als historisches Datum in der Geschichte der Maigesellschaft genannt werden. Seit diesem Tage ist die Gesellschaft offiziell ein „Eingetragener Verein (e. V.)“. Auf Initiative von Marc Werres, dem damaligen 1. Kassierer, und Thomas Klein, der seinerzeitige 1. Vorsitzende der Maienlust, wurde am 12. Dezember 1994 eine Mitgliederversammlung einberufen, welche die neu erarbeitete Satzung einstimmig verabschiedete. Nun wurde ein Notar damit beauftragt, die Eintragung beim Amtsgericht Jülich zu beantragen.
Es folgte das Maifest 1995, in dem die Maigesellschaft in Absprache mit den ehemaligen Vorstandsmitgliedern und Maikönigen die Maiversteigerung erstmalig von der Mainacht auf den 28. Mai vorverlegt hat. Aufgrund der großen Beliebtheit des Maibaumaufstellens sollte dieses Fest weiterhin durchgeführt und ausgeweitet werden. Dieses Fest sollte erstmalig bis 24:00 Uhr gefeiert werden. Somit wurde die Maiversteigerung ein paar Tag vorverlegt, um dies entsprechend organisieren zu können. Die Veranstaltungsreihenfolge sollte auch in den kommenden Jahren beibehalten werden. Meist fand die Maiversteigerung an einem Freitag im Monat April statt, wohingegen in der Mainacht das Baumaufstellen durchgeführt wurde und dieses Fest zum weiteren größeren Event der Maigesellschaft geworden ist.
Erstmalig fand im Jahr 1995 am 1. Mai ein Frühschoppen unter dem Dorfmaibaum statt. Für das leibliche Wohl war selbstverständlich ebenfalls wieder durch die Maigesellschaft gesorgt. Für die kleinen Gäste hatte die Maigesellschaft eine Hüpfburg geliehen, damit auch die Jüngsten auf ihre Kosten kamen. Eine Maidisco stand ebenfalls wieder auf dem Programm. Sämtliche Tanzveranstaltungen im Saale Müthrath waren sehr gut besucht.
In Niederzier fand auf Anregung der dortigen Maigesellschaft und der Maigesellschaft Oberzier erstmalig ein Gemeindemaifest statt, das später für einige Jahre zur ständigen Einrichtung innerhalb der Gemeinde Niederzier werden sollte. Im Jahr 1996 war unsere Maienlust mit der Organisation des Festes beauftragt. Im Vorfeld zum Maifest gab es natürlich wieder zahlreiche Veranstaltungen der Maienlust. Die Maiversteigerung wurde in diesem Jahr leider nicht so gut besucht wie in es in den vergangenen Jahren der Fall war. Bei der Maidisco hatte der Vorstand zum ersten Mal das DJ Team Jackerath verpflichtet, was als voller Erfolg gewertet werden konnte. Knapp 500 Besucher waren unserer Einladung gefolgt, und die Eröffnung zum Maifest war sehr gut gelungen. Am Samstag standen wieder ein Ständchengang und der traditionelle Maiball auf dem Programm, bei dem die Tanzkapelle „Freetime“ die zahlreichen Besucher zu begeistern wusste. Der Sonntag war leider verregnet und der Festzug viel fast ins Wasser. Nicht weniger als 10 Musikkapellen und Tambourcorps, alle Ortsvereine sowie 8 befreundete Maigesellschaften nahmen am Festzug teil. Zum Königsball spielte ebenfalls die Tanzkapelle Freetime. Als Resümee des 2. Gemeindemaifestes blieb festzustellen, dass der Maibrauch in Oberzier mehr denn je gefeiert wurde.
Nach dem Maifest 1996 fand wieder ein Ausflug statt. Nachdem uns der Weg 1995 in das Sauerland zum Freizeitpark „Fort Fun“ geführt hatte, fuhren wir im Jahr 1996 in die Niederlande zum Freizeitpark „De Eefteling“. Beide Fahrten wurden natürlich mit unseren Maifrauen durchgeführt, da ohne deren Hilfe ein Maifest in Oberzier kaum durchzuführen wäre. Auch in den kommenden Jahren wurden immer wieder Fahrten durchgeführt, um den Zusammenhalt innerhalb der Maigesellschaft auch außerhalb der Maifeierlichkeiten beizubehalten und zu festigen. Die Fahrten fanden meist zwischen Juni und Dezember eines jeden Jahres statt. Hinzu kam zusätzlich Ende der 90er Jahre ein jährlicher Ausflug zur Annakirmes in Düren, der immer am Vereinstag der Kirmes, dem Donnerstag, stattfand und auch heute noch stattfindet. Auch dieser Abend auf der Kirmes wurde von den Mitgliedern immer sehr gut angenommen und konnte in jedem Jahr als schöner und lustiger Sommerabend unter den Mitgliedern der Maigesellschaft verbucht werden.
Im Jahr 1997 folgte sodann das nächste große Jubiläum. Die Maigesellschaft feierte ihr 75-jähriges Bestehen. Alles war organisiert, eine Festschrift wurde im ganzen Dorf kostenlos verteilt, ein Festkommers fand statt und auch eine gut besuchte Ausstellung im Haus Horn wurde von der Maigesellschaft veranstaltet. Los ging es, wie immer mit der Maiversteigerung in der vollbesetzten Gaststätte Müthrath. Als Maikönig ging Jürgen Diederich aus der Versteigerung hervor, der Sabine Drautmann aus Hambach zu seiner Königin auswählte. Das „Maibaumaufstellen“ auf dem Dorfplatz war auch wieder ein voller Erfolg und die Maigesellschaft konnte zufrieden feststellen, dass diese Veranstaltung mehr den je von der Oberzierer Bevölkerung angenommen wurde. Im Saale Müthrath fand der Festkommers statt, der zu einem 75-jährigen Bestehen einfach dazu gehörte. Alle Ortsvereine, einige befreundete Maigesellschaften und viele Ehrengäste machten der Maigesellschaft Oberzier ihre Aufwartung. Nach dem offiziellen Teil sorgte die Showband „Freetime“ noch für Tanzmusik bis weit in die frühen Morgenstunden. Nun ging es mit großen Schritten auf das Maifest zu. Neben dem Festzelt wurde für die kleinen Gäste ein Kirmesplatz organisiert. Autoscooter, Babyflug und Kettenkarussell waren als Fahrgeschäfte neben den üblichen Verkaufs- und Kirmesbuden verpflichtet worden. Plaziert wurde der Kirmesplatz neben dem Aschenplatz des BC Oberzier, auf der Wiese des Landwirts Dohr, ähnlich wie beim letzten Jubiläum im Jahr 1987. Doch das Regenwetter machte den Mitgliedern einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund des starken Regens konnte das Zelt nicht wie beabsichtigt auf der Wiese aufgestellt werden. Durch die tatkräftige Unterstützung von Erich Cremer konnte der Aschenplatz als Austragungsstelle des Maifestes letztendlich gewonnen werden. Endlich war Freitag, der 23. Mai 1997. Punkt 19.00 Uhr startete das Jubelfest mit der Maidisco im herrlich geschmückten Festzelt „Am Weiherhof“, in dem annähernd 350 Meter Lichterketten hingen. Mehr als 500 meist jugendliche Gäste konnten wir und das DJ Team Jackerath, das wieder einmal für ausgezeichnete Musik sorgte, begrüßen. Die Stimmung war einzigartig und wir fragten uns: Soll es so weitergehen? Es ging so weiter und beim Maiball am Samstagabend, genau wie beim Königsball am Sonntagabend platzte das Zelt aus allen Nähten. Die Mitglieder der Maigesellschaft hatten alles richtig gemacht und das Wetter spielte püntklich zum Maifest ebenfalls wieder mit. Alle waren sich einig, das nächste Maifest im Jahre 1998 findet wieder im Festzelt statt. Nicht unerwähnt sollte natürlich unser Festzug mit insgesamt 45 teilnehmenden Gruppen und der Dämmerschoppen am Montagabend, der ebenfalls gut besucht war, sein.
Auf der Gründungsversammlung im Herbst 1997 konnte der Kassierer den Mitgliedern trotz immenser Ausgaben für das Jubiläum einen Gewinn verkünden. Beim den Neuwahlen wurde der Verjüngungsprozess des Vorstandes eingeleitet. Mischa Viehöver löste Thomas Klein als 1. Vorsitzender ab, der 7 Jahre am Ruder der Maigesellschaft gestanden hatte. In den folgenden beiden Jahren sprang Thomas dann jedoch nochmals kurzzeitig als Vorsitzender sowie als Schriftführer ein. Die bisherigen alten Amtsinhaber blieben aber weiterhin in anderen Funktionen im Vorstand, um weiterhin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Leider konnten wir im Jahr 1998 Franz Müthrath nicht mehr als Festwirt gewinnen. Trotzdem wurde beschlossen, das Maifest wieder im Festzelt „Am Weiherhof“ zu feiern. Die Gemeindeverwaltung gab grünes Licht und wieder musste der Aschenplatz als Festplatz dienen. Auch das zweite Maifest im Festzelt war ein großer Erfolg. Alle Mitglieder waren sich einig sein, dass dieser Schritt dem Oberzierer Vereinsleben sehr gut getan hatte und daher weiter fortgeführt werden muss.
Frank Rombey wurde auf der Gründungsversammlung 1999 neuer 1. Vorsitzender und löste Mischa Viehöver ab, sodass der Verjüngungsprozess weiter fortgesetzt wurde. Die Veranstaltungen der Maigesellschaft waren alle sehr gut besucht. Das einzige, was der Maigesellschaft etwas Sorgen bereitete , war der Festplatz. Die Überarbeitung des Aschenplatzes rückte immer näher und somit distanzierte sich auch die Möglichkeit, dort weiter ein Maifest feiern zu können. Außerdem war das Maifest einigen Anwohnern der Straßen „Wasserkall“ und „Am Weiherhof“ mit zu hohen Lärmbelästigungen verbunden, was ebenfalls bedeutete, dass wir erhebliche Schwierigkeiten hatten, einen geeigneten Festplatz zu finden.
Bei den Vorbereitungen zum Maifest 2000 ziterten die Mitglieder der Maigesellschaft bis zum Abend der Maiversteigerung, da es so aussah, als ob erstmalig kein Maikönig gefunden werden konnte. Erst am Tag der Maiversteigerung erklärte Dirk Lauterbach sein Interesse an der Maikönigswürde und konnte diese sodann auch ersteigern. Das Maifest 2000 war leider total verregnet. Mit nicht weniger als 13 Musikkapellen, 7 befreundeten Maigesellschaften sowie fast allen Ortsvereinen und zahlreichen Ehrengästen mussten wir einen verkürzten Zugweg in Kauf nehmen. Am Abend beim Königsball wurden wir aber entschädigt, da annährend 200 zahlende Besucher & das Gefolge als Gäste im Festzelt verzeichnet werden konnten. Am gesamten Wochenende hatten insgesamt über 1.500 Gäste das Maifest 2000 in Oberzier besucht, sodass totz schlechtem Wetter ein grandioses Maifest gefeiert werden konnte.
Der Verjüngungsprozess des Vorstandes wurde auf der kommenden Gründungsversammlung konsequent fortgesetzt: Thorsten Cremer, Jürgen Diederich, Hartmut Jörres und Thomas Klein, die fast ein Jahrzehnt die Geschichte der Maigesellschaft mitbestimmt hatten, standen nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung.
Da im Jahr 2000 der Aschenplatz in Oberzier komplett neu saniert wurde, musste in Absprache mit der Gemeinde Niederzier ein neuer Platz gesucht werden. Die Wiesenfläche direkt neben dem bisherigen Standort wurde als Parkplatz für das Schul- und Sportzentrum befestigt und der Maigesellschaft als Veranstaltungsort genehmigt, so dass das Maibrauchtum in Oberzier auch für die Zukunft gesichert sein sollte. Das Maifest 2001 konnte erstmals auf diesem Platz stattfinden. Alle Veranstaltungen der Maigesellschaft waren gut besucht und auch das Wetter spielte in diesem Jahr wieder mit. Der neue „Festplatz“ war schon fast zu klein, da auch wieder eine Kirmes aufgebaut worden war. Es konnten diesmal mehr als 1500 Besucher an den 3 Tagen des Maifestes begrüßt werden, sodass eine weitere Steigerung zu erkennen war, was die Mitglieder mit sehr viel Stolz erfüllte und für die nächsten Jahre sicherlich motiviert hat.
Im September 2001 wurde auf der Gründungsversammlung beschlossen, die Maigesellschaft im Internet darzustellen. Schnell wurde ein Mitglied gefunden, welches sich um den Internetauftritt kümmerte, sodass die Veranstaltungen der Maigesellschaft und auch alle Infos über die Maigesellschaft unter: WWW.MGOBERZIER.DE abrufbar waren. Ferner wurde beschlossen, eine eigene Kettensäge anzuschaffen, da alleine für das Maifest 200-300 kleine Birken geschlagen werden mussten. Hinzu kamen weiterhin die Maibäume der Mitglieder für ihre Maibräute. Um hier die Arbeit im Wald mit Handsägen zu verkürzen und zu vereinfachen, wurde diese größere Anschaffung beschlossen und über das ehemalige Mitglied Bernd Becker umgesetzt. Auch heute ist diese Kettensäge noch weiterhin im Einsatz.
Im Jahre 2002 stand ein kleineres Jubiläum an. Die Gesellschaft wurde 80 Jahre alt und dies wurde natürlich in einem gebührenden Rahmen gefeiert. Auch in diesem Jahr war das Maifest, welches vom 31. Mai bis zum 03. Juni 2002 statt fand, wieder sehr gut besucht.
Im Herbst 2002 konnte die Maigesellschaft einen alten, aber noch intakten LKW-Anhänger samt Gestell und Plane von der KG Frohsinn übernehmen. In zahlreichen Stunden wurde der Anhänger wieder fahrtauglich gemacht, mit Sitzbänken sowie einem Schrank für eine Musikanlage ausgestattet. Der gesamte Hänger wurde passend in der Farbe grün neu lackiert. Zudem wurde die Bodenplatte ausgespart und diese Aussparung mit einer Lucke versehen, die den Zugang für ein Notstromaggregat unter dem Hänger ermöglichte. Nach der Fertigstellung wurde die Maigesellschaft dann von den Ehemailgen überrascht, die für den Anhänger eine neue Plane samt Maigesellschaftsschriftzug und Logo organisiert hatten. Die Touren in der Mainacht konnten seitdem wetterunabhängig und vor allem sicher verbracht werden.
Zum Ende des Jahres 2002 stand wieder die erfolgreiche „Christmas Dance Party“ auf dem Programm. Mit weit über 500 Gästen konnte auch dieses Event als voller Erfolg für die Maigesellschaft verbucht werden.
Die folgenden Jahren können, auf jeden Fall was die Beliebtheit bei der Oberzierer Jugend angeht, sich sehen lassen. Zu Spitzenzeiten hatte die Maigesellschaft bis zu 80 Mitgleider und es war keine Seltenheit, dass man die auswärtigen Zelte personenmäßig bei den Maigesellschaften des Umlands dominierte. Auch in den Maizügen konnte teilweise mit bis zu 25 Maipaaren und auch oftmals zusätzlich 20-30 Maijungen das Zugbild geprägt werden.
Im Jahr 2003 wurde aufgrund des nunmehr vorhandenen Hängers eingeführt, an verschiedenen Tagen mit Traktor und dem Hänger der Maigesellschaft zu auswärtigen Maifesten zu fahren, was die Stimmung innerhalb der Maigesellschaft weiter steigerte. Das Maifest 2003 im eigenen Ort konnte sich weiter steigender Beliebtheit erfreuen. Alleine auf der Maidisco am Freitag konnten wir bereits über 1000 Besucher im Festzelt begrüßen. Auch die Maibälle am Samstag und Sonntag waren sehr gut besucht.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2003 fand erstmalig ein durch die Maigesellschaft ausgerichtetes Hallenturnier statt, bei dem wir 8 befreundete Maigesellschaften begrüßen durften.
Anfang des Jahres 2004 wurde aufgrund der mittlerweile sehr großen Maigesellschaft zum Karnevalsumzug im eigenen Ort ein Karnevalshänger gemietet und seit diesem Jahr bis heute in jedem Jahr der Karnevalsumzug um eine Gruppe mit Karnevalshänger und eigener Musikanlage verstärkt. Hierdurch konnte bereits zu Beginn eines jeden Jahres der Zusammenhalt gefördert und erste Absprachen auch zum Maifest bereits getroffen werden.
Seit vielen Jahren ist es ebenfalls Tradition, dass sich die Mitglieder der Maigesellschaft nach Karneval an jedem Montag bis Anfang Mai treffen, um die benötigten Plüme für die Maibäume und die Dekoration auf dem Maifest zu binden. Auch hier gab es trotz der ganzen Arbeit viele lustige Abende, an die man sich gerne zurückerinnert.
Das Maifest im Jahr 2004 begann mit einem Besucherrekord. Am Freitag auf der Maidisco konnten ca. 1.600 Besucher verzeichnet werden. Das Zelt platzte förmlich aus allen Nähten, sodass sogar einige Besucher wieder nach Hause geschickt werden mussten. Die weiteren Tage waren ebenfalls gut besucht.
Da auch weiterhin neue Fest eingeführt werden sollten, wurde beschlossen, im August des Jahres 2004 auf einem ca. 5.000qm großen Stoppelfeld auf der Heide in Obezier eine weitere Party zu veranstalten. Ein Name war schnell gefunden. Unter „Ibiza-Beach-Party“ war ein neues Event geboren. Nach der Weizenernte wurde ein großer Bereich des Stoppelfeldes mit einem Bauzaun eingezäunt und ein Festzelt durch den vom Maifest bekannten Festwirt Joachim Hourtz aufgebaut. Durch weitere Außen-Pavillions sollte auch im Außenbereich große Festzelt Party-Stimmung aufkommen. Viele Mitglieder fingen bereits am Montag vor der Veranstaltung mit dem Aufbau an. Hierzu wurde u.a. bei Rheinbraun von den ortsansässigen Landwirten 60 Tonnen Sand geholt und im Festzelt durch die Mitglieder verteilt. Gegenüber des Stoppelfeldes wurde auf einer Fläche von ca. 10.000qm ein großer Parkplatz angelegt. Das größte Hindernis an der Veranstaltung sollte die Trinkwasserversorgung darstellen. In der Aufbauzeit wurden der Maigesellschaft seitens der Feuerwehr Stockheim Container mit Trinkwasser analog zu anderen Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Bei der Zeltabnahme am Samstagmorgen vor der Veranstaltung wurde der Maigesellschaft von dem zuständigen Bearbeiter vom Kreis Düren jedoch erklärt, dass die Trinkwasser-Versorgung nicht ausreichend hergestellt ist und die Container der Feuerwehr nicht trinkwassertauglich sind. Nur dank großer Hilfe von Hermann-Josef Cremer und der Feuerwehr in Stockheim konnten zahlreiche Trinkwasser Schläuche organisiert und bis zum Beginn der Veranstaltung bis ins Dorf gelegt werden, sodass die Veranstaltung noch stattfinden konnte. Als Highlight sollte ein zu diesem Zeitpunkt europaweit bekannter DJ für die richtige Partystimmung sorgen. Die Ehemaligen griffen der Maigesellschaft am Veranstaltungsabend unter die Arme und übernahmen im Außenbereich die Bewirtung. Die Maigesellschaft selbst musste den Verkehr regeln, den Parkplatz bewachen und organisieren und viele Dinge während der Veranstaltung selbst erledigen, sodass den Mitgliedern nicht viel Zeit zum Feiern blieb. Am Ende des Tages konnten ca. 2.000 Besucher begrüßt werden. Da die Einnahmen jedoch so gerade die Kosten deckten und der Aufwand enorm groß war, wurde beschlossen, das Event zunächst nicht wieder durchzuführen.
Zum Zwecke der Werbung für die Ibiza-Beach-Party wurden drei alte landwirtschaftliche Anhänger bzw. Mistkarren zu großen Werbeschildern (2,50 x 5 Meter) umgebaut. Diese wurden der Maigesellschaft durch die Landwirte Cremer und Imdahl gespendet. Anfänglich bestanden die gesamten Schilder aus Holz, sodass diese jährlich neu gestrichen werden mussten. In den kommenden Jahren wurden sodann die Holz-Schilder durch Stahl-Rahmen und Werbeplakate ersetzt. Hierdurch konnten die Plakate relativ einfach nach dem Fest vom Anhänger entfernt und im nächsten Jahr wieder befestigt werden. Auf den Plakaten selbst werden seit diesem Zeitpunkt nur noch die Daten durch neue Aufkleber ausgetauscht. Diese Werbehänger befinden sich auch heute noch im Besitz der Maigesellschaft, wodurch viele Anwohner und Autofahrer auf kommende Maifeste rechtszeitig aufmerksam gemacht werden können.
Im September 2004 fand die alljährliche Jahreshauptversammlung der Maigesellschaft statt. Damit einher ging eine erneute Verjüngung des Vorstandes, da Frank Rombey nach 5 Jahren als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Philipp Brauers wurde zu seinem Nachfolger gewählt.
Anfang 2005 kam die Idee auf, das Aufhängen der Fahnen zum Maifest zu vereinfachen. Bislang war es so, dass die Mitglieder der Maigesellschaft mit Leitern loszogen und auf einigen Straßen im Dorf die grün/weißen Fahnen quer über die Straße aufhängten. Diese Tradition wurde immer weiter ausgeweitet, sodass letztendlich im Jahr 2004 bereits alle Hauptstraßen und die Strecken des Maizuges mit Fahnen versehen wurden. Da dies einen größeren Zeitaufwand bedeutete, wurde vor dem Maifest 2005 ein Arbeitskorb, der an den Frontlader eines Traktors angehangen werden konnte und auf dem die Mitglieder sicher stehen konnten, selbst gebaut. Durch diesen Korb erübrigte sich das lästige Mitnehmen der Leitern und die Fahnen konnten in viel kürzerer Zeit auf und ab gehangen werden.
Im Jahr 2005 fand das zweite Hallenturnier in der Sporthalle der Gesamtschule Niederzier/Merzenich statt, welches großen Anklang bei den befreundeten Maigesellschaften fand. Insgesamt nahmen diesmal sogar 10 Maigesellschaften am Turnier teil.
Die Vorbereitungen für das nächste, kleine Jubiläum waren zu diesem Zeitpunkt schon wieder in vollem Gange. Das 85-jährige Jubiläum stand im Jahr 2007 auf dem Programm. Das Maifest, welches in diesem Jahr vom 01.06.-04.06.2007 stattfand, war weiterhin sehr beliebt. Der Festzug in diesem Jahr bestand aus insgesamt 25 Gruppen, welche sich aus den Ortsvereinen, 10 befreundeten Maigesellschaften und 10 Musikgruppen zusammensetzte.
Ein Highlight für die Maigesellschaft in diesem Jahr war neben dem Maifest, dass dieser von der Gemeinde zwei Räume (altes Spritzenhaus) am Friedhof als Lagermöglichkeit für sämtliche Materialien zur Verfügung gestellt wurden. Diese Räume wurden seitens der Maigesellschaft neu verputzt, gestrichen und mit Schränken versehen. Die Eingangstore wurden seitens der Gemeinde komplett erneuert. Dadurch war eine Lagerung der Materialien problemlos möglich und der Vorstand hatte ungehinderten Zugriff. Auch heute wird dort noch der Besitz der Maigesellschaft gelagert, sodass man nicht mehr auf Mitglieder o.ä. angewiesen ist. Bis Anfang 2001 wurden die verschiedenen kleineren Gegenstände der Maigesellschaft bei den Mitgliedern gelagert. Alle größeren Gegenstände konnten auf dem Hof der Familie Walter Cremer gelagert werden, die viele Jahre der Maigesellschaft den Platz kostenfrei zur Verfügung gestellt haben. Für eine kurze Zwischenzeit in den Jahren ca. 2001 bis 2007 wurde der Maigeselschaft ein alter Lagercontainer hinter der Feuerwehr von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Dort befand sich in allen Jahren davor das Lager der Karnevalsgesellschaft Oberzier, welche durch den Bau einer eigenen Halle das bisherige Lager räumten und dieses somit frei für die Maigesellschaft machten. Da das Lager im Jahr 2007 von der Feuerwehr benötigt wurde, stellte die Gemeinde der Maigesellschaft die Lagermöglichkeit am Friedhof zur Verfügung.
Erstmalig wurde im Jahr 2007 durch die Maigesellschaft das Aufstellen eines Weihnachtsbaums auf dem Dorfplatz in Oberzier organisiert. Hierzu gab es heiße und kalte Getränke und für das leibliche Wohl wurde bestens gesorgt. Beim Schmücken des Weihnachtsbaumes halfen Kinder aus dem Kindergarten mit ihren Erzieherinnen. Die Veranstaltung war gut besucht. Als Highlight wurden von einem als Nikolaus verkleideten Mitglied Schoko-Nikoläuse an die anwesenden Kinder verteilt. Es wurde anschließend beschlossen, auch diese Veranstaltung weiterhin beizubehalten.
Wehmütig musste die Maigesellschaft in den Jahren 2005-2009 feststellen, dass die Besucher des Maibaumaufstellens nach erfolgreichem Aufstellen die Veranstaltung verließen, da das Angebot an Tanzveranstaltungen an anderen Orten vergrößert wurde. Dem Vorstand war klar, dass auch bei uns Handlungsbedarf vorhanden war und somit wurde das Konzept des Baumaufstellens ebenfalls verändert und ein Festzelt nebst DJ für den 30. April organisiert. Hierdurch konnte auch die Maigesellschaft ein gemütliches kleines Fest als Tanzveranstaltung anbieten, wodurch die Besucherzahlen wieder hochschnellten und die Besucher nunmehr auch über 24.00 Uhr hinaus am Dorfplatz feiern und tanzen konnten. Weiterhin wurden natürlich durch die Maigesellschaft Essen und Grillspezialitäten sowie für die Kinder eine Hüpfburg angeboten.
Ende der 2000er Jahre fand ein größerer Umbruch im Vorstand der Maigesellschaft statt, da die in den vergangenen 10 Jahren fast durchgehend den Vorstand prägenden Sebastian Schmitz, Michael Freialdenhoven, Joachim Eßer, Jürgen Brauers und Tobias Pelzer den Staffelstab an die „nächste Generation“ übergaben. Konsequenterweise konnte so die Verantwortung weitergegeben werden.
Im Jahr 2012 wurde altersbedingt der Anhänger der Maigesellschaft nochmals rundum erneuert, insbesondere nochmal komplett neu lackiert sowie mit einer neuen Plane versehen, da durch Vandalismus einiges auch zerstört und die bisherige Plane zerschnitten wurde. Nach vielen gemeinsamen Arbeitsstunden waren weitere Touren mit dem Anhänger gesichert.
In den Jahren 2010 bis 2014 prägten allen voran Jens Dunajski (Vorsitzender), Alexander Bürger (Geschäftsführer) und Alexander Wassermann (Kassierer – sogar bis 2017) den Vorstand der Maigesellschaft.
Da in den letzten Jahren die Besucherzahlen auf der Maidisco etwas nachließen überlegte sich die Maigesellschaft etwas besonders. Am 03.06.2015 fand erstmal die Maidisco unter dem Namen „We Love Festivals“ statt. Zu diesem Event buchte die Maigeschaft 5 DJs aus dem Kölner und Aachener Raum. Die Veranstaltung sowie das komplette Maiwochende waren bei strahlendem Sonnenschein ein voller Erfolg. Im Jahr 2015 fand sodann die zwar immer noch erfolgreiche, aber auch letzte Christmas Dance Party in Oberzier statt.
Die nächsten Neuerungen ließen nicht lange auf sich warten. Im Jahr 2016 fand das letzte Maifest auf dem bisherigen Festplatz neben dem Aschenplatz statt.
2017 fand die Maiversteigerung erstmalig in einem kleinen Zelt am neuen Festplatz zwischen den Tennisplätzen und dem Bauhof der Gemeinde Niederzier statt. Die Maidisco bekam in diesem Jahr auch ein neues Motto: „Eskalation aus Tradition“.
Im Jahr 2019 sollte die nächste große Veränderung folgen. Da die Maidisco zwar immer noch gut besucht war, aber die Besucherzahlen immer weiter fielen, wurde beschlossen, anstelle der Disco am Freitag des Maifestes eine Mallorca-Party stattfinden zu lassen. Unter dem Namen „Maillorca Party“ konnten weit über 1.000 Gäste begrüßt werden, sodass der Umbruch von der Disco zur Mallorca-Party als voller Erfolg verbucht wurde. Highlight der Veranstaltung waren die sehr bekannten Stars Ikke Hüftgold und Kreisligalegende. Der Rest des Maifestes war wie in jedem Jahr gut besucht und die Band Heartbeat heizte den Besuchern ein. Beim Maizug meinte es das Wetter etwas zu gut mit uns und wir mussten den Zug bei über 30 Grad verkürzen.
Das Maifest 2019 war sodann auch leider die letzte Veranstaltung der Maigesellschaft „Maienlust 1922“ Oberzier, da im März 2020 die Corona Pandemie begann und das Maifest 2020 kurzfristig abgesagt werden musste. Aus dem gleichen Grund konnten von März 2020 bis Februar 2022 keinerlei Veranstaltungen der Maigesellschaft stattfinden. Es gab immer wieder Überlegungen, kleinere Veranstaltungen durchzuführen, was aber leider nie umsetzbar war. Als kleiner Trost konnten in den Jahren 2020 und 2021 von der Maigesellschaft geschmückte Birken an interessierte Bürger zu einem kleinen Preis verkauft werden, sodass zumindest etwas Mai-Stimmung im Dorf gegeben war.
Pünktlich zum 1. Mai 2020 wurde von den Ehemaligen die Aktion „100 Fahnen zum 100-jährigen Jubiläum“ gestartet. Es wurden seitens der Ehemaligen Fahnen für die Mitglieder der Maigesellschaft und der Ehemaligen sowie für interessierte Bürger bestellt. Hierbei handelt es sich um große grün/weiße Fahnen, welche mit dem Logo und dem Namen der Maigesellschaft versehen sind. Bei den Maikönigen wurde der Schriftzug „Maikönig“ mit Angabe der Jahreszahl ergänzt. Die Fahnen wurden rechtzeitig vor dem 1. Mai 2020 verteilt und somit können seit dem 1. Mai 2020 jeweils im Monat Mai im ganzen Ort mit diesen Fahnen geschmückte Häuser bewundert werden.
Im Vorfeld zum Jubiläumsjahr 2022 machten sich auch die Ehemaligen einige Gedanken, wie diese die Maigesellschaft unterstützen können. So erklärten diese sich bereit, bei der monatlichen Altpapiersammlung ein Fahrzeug zu übernehmen um mit den Einnahmen hieraus das Jubiläumsfest der Maigesellschaft zu unterstützen. Seit Januar 2020 wird damit ein Teil der monatlichen Altpapiersammlung durch die Ehemaligen durchgeführt.
Damit die Ehemaligen auch als eigener Verein handlungsfähig sind, wurde im September 2021 ein großer Meilenstein gesetzt und die Eintragung der Ehemaligen als Brauchtumsverein ins Vereinsregister beschlossen. Eine entsprechende Satzung wurde verabschiedet und Thomas Klein als Vorsitzender, Arnold Cremer als 2. Vorsitzender, Sebastian Schmitz als Geschäftsführer und Jürgen Diederich als Kassierer gewählt.
Die Maigesellschaft ist nunmehr 100 Jahre alt und auch, wenn die Zeiten nicht einfacher werden, so hoffen wir doch sehr, dass wir auch die nächsten 100 Jahre Maifeste und andere Veranstaltungen dieser Gesellschaft feiern und genießen dürfen, insbesondere auch, dass das bisherige Brauchtum aufrecht erhalten bleibt.
Zunächst einmal freuen wir uns jetzt auf das Maifest zum 100-jährigen Bestehen der Maigesellschaft „Maienlust 1922“ Oberzier, welches vom 20. Mai – 23. Mai 2022 auf dem Festplatz in Oberzier stattfinden wird.
Und wir dürfen heute schon ankündigen, dass es mit Sicherheit eines der größten Feste in der Geschichte dieser Gesellschaft werden wird. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Die gesamte Vorbereitung hat über 3 Jahre in Anspruch genommen, um ein unvergessliches Jubiläumsmaifest zu präsentieren.
An dieser Stelle wird allen Unterstützern und Sponsoren gedankt, welche die Maigesellschaft in allen Jahren begleitet und unterstützt haben. Zu erwähnen sind hier besonders die ortsansässigen Landwirte, durch welche das Holen und Aufstellen des Maibaums, der Maibäume der Maibräute und der gesamte Auf- und Abbau des Maifestes möglich gemacht wird.